Das
klingende
Nass

Prof. Dr. Christoph Flamm

Über das Projekt

Das klingende Nass – ein interdisziplinäres Kunstprojekt an der Musikhochschule Lübeck

Lübeck hat mit der Insellage seines historischen Zentrums und als Hansestadt in Meeresnähe einen ganz besonders engen Bezug zum Wasser. Es war zum einen die Frage, ob sich dieser flüssige spiritus loci in Klängen einfangen ließe, und zum anderen Neugier auf die historische und zeitgenössische Vielfalt musikalischer Auseinandersetzungen mit dem Phänomen Wasser, die im Sommersemester 2016 an der Musikhochschule Lübeck zu einer experimentellen Annäherung von Wissenschaft und Kunst geführt haben: zwei Seminare zum "klingenden Nass", die gegenseitig aufeinander bezogen waren. Dazu wurden auch auf Dozentenebene Kunst und Wissenschaft zusammengeführt: Die Lübecker Künstlerin Ute Friederike Jürß hat die Konzeption des Kunstprojektes erarbeitet, die entstehenden Projekte individuell betreut und das Kunstseminar gemeinsam mit mir als geistigem Urheber und verantwortlichem Hochschullehrer durchgeführt.

Während das musikwissenschaftliche Seminar sich mit dem Thema Wasser in Kunstmusik und Klangkunst unter analytischer und musikgeschichtlicher Perspektive beschäftigte, suchten die TeilnehmerInnen des gleichnamigen Kunstprojektes unter Leitung von Ute Jürß nach eigenen Fragen rund um das Wasser als klingendem Element – und nach eigenen kreativen Lösungen. Die Konzeption und Durchführung dieses künstlerischen Seminars hat Ute Jürß in einem Rückblick resümierend beschrieben. Aus meiner persönlichen Sicht verfolgten die vier ausgearbeiteten Konzepte neben ihren unterschiedlichen ästhetischen Zielen zuletzt immer auch eine Schärfung im Rezipienten: Schärfung der Sinneswahrnehmung (Zur Erinnerung), Schärfung der Selbstwahrnehmung (Wasser-Maschine), Schärfung des Naturbewusstseins (Regen) und Schärfung des ethischen Bewusstseins (Kontrapunkt im Spiegelbild).

Beide Seminargruppen gemeinsam nahmen zudem an einer Sonderveranstaltung im Museum für Natur und Umwelt Lübeck teil, die von Dr. Susanne Füting, der Leiterin des Museums, eigens für diesen Zweck erarbeitet wurde. In einem zweistündigen Seminar zeigte sie den Ursprung der Musik in der Natur auf, also die erstaunlichen Klangphänomene der natürlichen Umwelt, die in jüngerer Zeit immer stärker für ökologische Analysen genutzt werden, aber auch ihren eigenen ästhetischen Reiz besitzen. Wissenschaftliches und künstlerisches Interesse gehen hier Hand in Hand: Der US-amerikanische Pionier solcher analytischen Auswertung von Feldaufnahmen, Bernie Krause, kam von der Musik zur Klangökologie. Ganze Forschungs- und Kunstrichtungen sind mittlerweile im Bereich der soundscapes entstanden. Frau Dr. Füting gebührt für ihre spontane Kooperation mit der Musikhochschule und den spannenden Einblick in ein gerade auch in der Lübecker Region hochaktuelles Forschungsgebiet ganz besonders herzlicher Dank.

Beata Czapska

Zur Erinnerung

Das Konzept

Ein multimediales Projekt, das visuelle und auditive Aufnahmen von Brunnen in Lübeck verarbeitet.

Installation

Die Installation befindet sich in einem schallisoliertem Raum. Dieser Raum soll nur von natürlichem Licht beleuchtet werden und die Installation während des Tages stattfinden. Der Raum soll einen schönen Ausblick auf die Trave bieten. In der Mitte des Raumes steht eine Harfe. Benötigt werden 2 Computer mit Internetzugang, ein kleiner Bluetooth-Lautsprecher (der in den Resonanzkörper der Harfe platziert wird) sowie Smartphones/Tablets entsprechend der Anzahl der Empfänger. Die Präsentation wird auf den Geräten als Datei zur Verfügung gestellt.

Umsetzung

Die voneinander getrennten, aber synchronisierten visuellen und auditiven Dateien werden an die Endgeräte gesendet. Diese Endgeräte sind zum einen die Smartphones/Tablets und zum anderen der in dem Resonanzkörper sich befindende Lautsprecher. Die Zuhörer betrachten die Präsentation auf ihren Smartphones oder Tablets und hören den Klang, der aus dem Resonanzkörper, zugleich auf ihren Geräten. Eine Person, die für den Ablauf verantwortlich ist, schaltet das Streaming an; die Dateien werden gesendet, die Empfänger bekommen sie gleichzeitig.

Ariane Jahn

Wasser-Maschine

Ein Musikstück mit Haushaltsgeräten, die mit Wasser arbeiten, und Vokalimprovisation

Idee

Ein Musikstück soll entstehen, indem Haushaltsgeräte, die in meiner Wohnung stehen, aufgenommen und ihre Klänge zu einem Musikstück zusammengesetzt werden. Zusätzlich werde ich über die entstandenen Klänge singend improvisieren und davon mehrere Aufnahmen machen. Letztendlich werde ich mich für eine Improvisation-Version entscheiden. Verwendet werden folgende Geräte: Waschmaschine, Spülmaschine, Wasserkocher, Kaffeemaschine und Wassersprudler.

Die Idee ist entstanden bei der Morgentoilette, während die Waschmaschine lief und einen gleichbleibenden sonoren Ton von sich gab, den ich als Grundton empfunden habe. Gleichzeitig ist durch das Schleudern der Trommel eine Art Rhythmus entstanden. Der Grundton und der Rhythmus haben mich dazu verleitet – wie schon sehr oft –, darüber mit der Stimme zu improvisieren. Daraufhin habe ich die anderen oben aufgeführten Geräte auf deren klangliche Eigenschaften hin überprüft und habe tolle musikalische Parameter gefunden, die meine Kreativität angeregt haben: Die Spülmaschine gab ebenfalls einen „Grundton“ von sich, der sich minimal von dem der Waschmaschine unterschied, und hatte ebenfalls einen „Rhythmus“. Der Wasserkocher erzeugt ein natürliches Crescendo beim Aufkochen des Wassers. Die Kaffeemaschine erzeugt ein interessantes Blubbern und Zischen, und den Wassersprudler mit seinen kurzen und durchdringenden Blasgeräuschen könnte man fast als Perkussionsinstrument einsetzen.

Ausführung

Zunächst werden die verschiedenen Geräte aufgenommen. Hierbei lasse ich die Aufnahmen jeweils so lange laufen, wie ein „Durchgang“ dauert, sprich: ein Waschgang, ein Spülgang, eine Kaffeetasse, ... Hierfür benutze ich mein Kondensator-Mikrofon „Rode NT2A“ zusammen mit einer Mikrofonvorstufe und meinem Interface, um die Aufnahmen in den PC zu speisen. Als Aufnahmeprogramm benutze ich „Logic Pro X“, welches viele Features beinhaltet, um den Klang ggf. zu bearbeiten und die verschiedenen Spuren zu arrangieren.

Wenn ich mit dem „Playback“ zufrieden bin, nehme ich meine Vokal-Improvisation ebenfalls mit diesem Equipment auf und wähle aus, welche spontan entstandenen Ideen in das Stück einfließen sollen und welche verworfen werden.

Die Länge des Stückes soll zwischen fünf und zehn Minuten liegen.

Präsentation

Das Stück sollte möglichst alleine und abgeschirmt von der Umwelt gehört werden. Weil die Idee und das Stück selbst in einem sehr alltäglichen, profanen Raum entstanden sind, sollte es in einem kleinen, weiß gefliesten Raum gehört werden, der die typische Badezimmer-Akustik hat. Trotzdem sollte das Stück in diesem Raum über an der Wand befestigte Kopfhörer gehört werden, weil der klangliche Raum sich während des Stückes auflösen soll, sprich: den reellen „Badezimmer-Klang“ verlassen soll und in einen transzendenten, sehr weitläufigen Klang übergehen soll – in Anspielung darauf, dass auch ich, während ich in meinem Badezimmer improvisierte, mich im Gesang verloren habe und mich zwar physisch noch in meiner Wohnung befand, geistig allerdings ganz woanders war.

Lea Kollath

Kontrapunkt im Spiegelbild

Kommentar

Die Videoarbeit Kontrapunkt im Spiegelbild zeigt auf bildlicher sowie klanglicher Ebene Gegensätze auf. In einer mit Wasser gefüllten Glasschüssel scheint sich eine Szene abzuspielen – zwei kleine Jungen laufen durch eine karge, trockene Landschaft, einen leeren gelben Kanister in der Hand. Sie sind ärmlich gekleidet und ihre Gesichter scheinen bereits von einem erwachsenen Ernst gezeichnet. Die Wassersuchenden in eine Schüssel zu projizieren, die bis zum Rand mit dem Ersehnten gefüllt ist, ist gleichzeitig Konfrontation und Wunscherfüllung. Sie sind gewissermaßen gefangen in ihrem Wunschobjekt, umgeben von Glaswänden wie in einem Goldfischglas oder einer Schneekugel. Die tragische Dialektik liegt vor allem darin, dass sie zwar von Wasser im Überfluss umgeben sind, aber keinen einzigen Tropfen in ihrem Kanister tragen. Hinzu kommt, dass die Spiegelungen und Verzerrungen den Eindruck einer Illusion erzeugen. Was ist hier wirklich, was bloße Reflexion? Befinden sich die Kinder in der Schüssel oder hinter ihr oder handelt es sich um eine Spiegelung? Vielleicht sind sie doch weit entfernt und laufen auf ihr Wunschobjekt zu, ohne es jemals erreichen zu können, da sie bereits Gefangene ihrer eigenen Illusion sind. Der stete Wassertropfen, der die Wasseroberfläche in Bewegung setzt, verstärkt diesen Eindruck. Das Bild gerät ins Wanken und gewinnt an Unwirklichkeit. Auf klanglicher Ebene erzeugt das regelmäßige Tropfen den Eindruck von Unentrinnbarkeit. Die Wasserschüssel füllt sich mehr und mehr, während der Kanister leer bleibt. In der Außen-Welt, auf der anderen Seite des Glases, befindet sich die Betrachterin oder der Betrachter – eine Person, die die Szene nur verzerrt wahrnehmen kann. Das Wasser und das Glas schaffen eine unüberwindbare Distanz. Ein Betrachter, der das Gefühl von tagelangem Durst nicht kennt, der von Unmengen Wasser in Gläsern umgeben ist, kann die Szene letztendlich nur als undeutliche Vorspiegelung wahrnehmen.

Im zweiten Teil des Videos geht das Bild langsam durch Überblendung in ein Neues über. Es zeigt einen Mund, der unter Wasser Worte zu formen scheint. Die Wasseroberfläche dient als Spiegelachse und lässt das Lippenpaar darüber erneut erscheinen, diesmal verkehrt herum. Passend zu dessen Bewegungen erklingt folgender Text im Flüsterton:

Während gelbe Leere gähnt
Fassen zarte Hände fest
Füße eilen

Während kleine Füße eilen
Blickst du tief ins Paradies
Und ertrinkst

Während Lungen Wasser saugen
Höhlt der stete Tropfen gierig
Deine Wange

Während deine Wangen höhlen
Fallen die des Kindes zitternd ein
Trockenobst

Während Äpfel aus den Schalen treten
Gehen deine Augen langsam über
Kontrapunkt im Spiegelbild

Bereits das Wort „während“, das jede Strophe eröffnet, evoziert den Gegensatz – musikalisch gesprochen den Kontrapunkt. In seinem doppelten Sinn steht es jedoch auch für die Gleichzeitigkeit zweier sich abspielender Szenen. Während die erste Strophe noch das Bild aus der Schüssel beschreibt, die gähnende Leere des Kanisters und die eilenden kleinen Füße der Jungen, kommt in der zweiten Strophe ein Gegenüber hinzu – ein geheimnisvolles Du, das ins Paradies „blickt“ und darin „ertrinkt“. Das Paradies evoziert Fülle und Überfluss – gewissermaßen den Blick in die Wasserschüssel, der jedoch auch eine Gefahr birgt. Wasser hat die Kraft, Leben zu spenden, aber auch zu nehmen. Gemeint sein kann auch ein metaphorisches Ertrinken im Überfluss. Ein Bild dafür war bereits in der ersten Einstellung durch den stetig fallenden Tropfen gegeben, der das Wasser in der Schüssel dem Moment des Überlaufens näher brachte. Eben jener Tropfen wird in der nächsten Strophe erneut aufgenommen. Er „höhlt“ die Wange des Gegenübers, stülpt sie nach außen, sei es in gewaltvoller oder genussvoller Weise. Im Kontrast dazu befinden sich die eingefallenen Wangen des Kindes. Das hierauf Bezug nehmende Wort „Trockenobst“ steht bildhaft für den Verlust von Flüssigkeit und damit von Leben. Was einst prall und saftig war, ist nun vertrocknet und eingefallen. Die Obst-Metaphorik wird von der letzten Strophe durch das Heraustreten der Äpfel aus ihren Schalen übernommen. Assoziationen eines Gesichts von so eingefallener Gestalt, dass es scheint, als würden die Augäpfel aus ihren Höhlen treten, werden durch die Fortführung des Satzes verstärkt. Die Augen des Du „gehen“ währenddessen „langsam über“. Die Formulierung lässt viele Deutungen offen und erinnert nicht zuletzt an Goethes König in Thule, dem die Augen „übergehen“, weil er so oft aus einem Becher trinkt, den ihm seine „Buhle“ im Sterben überreicht hat. Das Verb steht damit bereits in diesem Kontext in einem engen Zusammenhang mit dem Trinken und letztendlich auch mit dem Tod. Das „Übergehen der Augen“ kann zweierlei bedeuten: zum einen Verwunderung und zum anderen das Anfüllen mit Tränen, wodurch neben der Ebene der Trauer wieder eine Verbindung zum Flüssigen geschaffen ist. Es stellt außerdem eine Parallele zur beinahe überlaufenden Schüssel dar und könnte auch das Überschreiten einer Grenze, vielleicht einer Grenze zwischen Leben und Tod symbolisieren – schließlich sinken dem König die Augen, nachdem sie ihm übergegangen sind.

Der Text ist von einer starken Körperlichkeit geprägt; erwähnt werden Hände, Füße, Wangen und Augen. Das Bild unterstützt dies durch die sich bewegenden Münder. Die Spiegelung lässt einen von ihnen im Wasser erscheinen und den anderen oberhalb der Wasseroberfläche, wodurch wiederum das Sujet der Gegensätzlichkeit aufgemacht wird. Während der eine Mund sich im Überfluss befindet, aber auch dem Ertrinken nahe ist, ist der zweite eine bloße Illusion, dem der Zugang zum Wasser verwehrt bleibt.

Der letzte Satz des Textes, der zeitgleich Titel der Arbeit ist, schließt an diese Thematik an. Das Wort „Kontrapunkt“ verweist einerseits auf die klanglich-musikalische Dimension der Darstellung. So kann bereits der Wassertropfen eine − in diesem Fall tatsächlich klangliche − Gegenstimme zur Leere des Kanisters sein. Doch auch das Gegenüber der beteiligten Personen im Text wie im Bild sowie die Spiegelung der Münder stellen eine kontrapunktische Konfrontation zweier gegensätzlicher Seiten dar. Dadurch, dass sich der Kontrapunkt laut Formulierung „im Spiegelbild“ befindet, wird die Distanz jedoch in Teilen wieder aufgelöst – zumal es ja eigentlich das eigene Bild wäre, das man auf einer reflektierenden Fläche erwarten würde. Die Grenzen zwischen Ich und Du verschwimmen genauso wie die zwischen Wirklichkeit und Illusion. Verbunden sind beide Seiten durch das vielschichtige Element des Wassers – des Wassers in seiner Fülle wie in seiner Leere.

David Krieger

Regen

Regen ist gut für die Erde. Ohne Regen wäre Leben auf der Erde kaum denkbar. Dennoch ist Regen negativ behaftet, weil man nicht nass werden möchte oder lieber immer die warme Sonne mag. Mit der Klanginstallation möchte ich Regen durch zusätzliche Klänge positiv bzw. positiver darstellen.

In meinem ersten Konzept wird dazu ein Musikinstrument, der sogenannte „Raindrop“, entwickelt. Dieser besteht aus Alltagsgegenständen wie z.B. Geschirr, Eimern, Porzellan, Glas, Blech, Steinen, also allem Möglichen. Es werden verschieden Regensensoren (üblich für Autoscheiben, Dachfenster, Markisen, Bewässerungsanlagen) genutzt, deren beim Kontakt mit Regentropfen entstehenden elektrischen Impulse zum „Raindrop“ weitergeleitet werden. Diese elektrischen Impulse lassen kleine Motoren verschiene Schlägel an die genannten diversen Gegenstände schwingen und bringen diese zum Klingen.

Raindrop

Bei meinem zweiten Konzept, das erst nach dem Projektseminar entstanden ist, ist der apparative Aufwand etwas schlichter und geringer. Das Thema ist dasselbe, der Regen soll einen zusätzlichen Klang bekommen. Hierzu verwende ich ein Sieb, z.B. ein Nudelsieb, und hänge Gegenstände darunter. Durch das Sieb tropfen nach und nach die Regentropfen, die dann direkt auf die Gegenstände fallen und sie dadurch zum Klingen bringen. Das dadurch entstandene Musikinstrument nennt sich „Rainstrainer“.

Beide Konzepte funktionieren ausschließlich bei Regen und sollen auf keinen Fall künstlich bewässert werden.

Ute Friederike Jürß

Rückblick

Ein prozessorientiertes Kurs-Experiment aus dem Bereich des künstlerischen Forschens

Das "klingende Nass" spricht im Titel des Kurses gleich zwei Sinnesorgane an: das Ohr und die Haut. Doch was lösen die impulsgebenden beiden Wörter "klingend" und "Nass" aus? Welche Assoziationen, Fragestellungen und somit künstlerischen Forschungsgebiete können daraus entstehen?

Das Ziel des Kurses war die konzeptuelle Überführung anfangs spielerisch entwickelter Denkmodelle in deren potentielle künstlerische Realisationsformen. Dies beinhaltete, immer auf der Basis ästhetischer Gedankenexperimente, die theoretische Übersetzung von Entwürfen in individuelle Konzepte.

Aus der strukturell offenen Ausgangssituation entwickelte sich durch punktuell gesetzte Impulse zunächst eine vorbehaltlose Wahrnehmung gegenüber dem Grundthema. Daraus resultierten Fragestellungen, deren Antworten eine schrittweise Annäherung der Studierenden an die zukünftigen Projektgedanken initiierten. Erste konzeptuelle Sondierungen wurden in deskriptive Sprache umgewandelt, wodurch sich von Mal zu Mal die Entscheidung für die jeweils gewählte audio-visuelle inhaltliche Richtung konkretisierte. Aus dem anfänglich gemeinsamen assoziativen Prozess entwickelten sich Recherchemotive, die sukzessiv akustische und visuelle Projekträume eröffneten. Die sich aus der ästhetischen Phantasie herleitenden Skizzen wurden regelmäßig zur Disposition gestellt, konstruktiv hinterfragt und spezifiziert, um sich frei zu entfalten. Der Kursverlauf führte schlussendlich zur Verdichtung der kreativen Entwürfe, die gedanklichen Skizzen wurden umgewandelt in eine die Ideen vermittelnde Sprache.

Alle Konzepte waren exakt auf den Punkt konzentriert, der im künstlerischen Arbeiten den letzten Schritt vor der realen Umsetzung kennzeichnet, die zum Teil sogar folgte. Der Prozess des Gedankenspiels war durchlaufen und "Werkzeuge" zur multiperspektivischen Betrachtung durch die Studierenden selbst passgenau entwickelt. Das Ziel des Kurses war erreicht, die Konzepte abgeschlossen.

Ein unbekanntes Thema mit Hilfe der Praxis des ästhetischen Denkens in alle kreativen Richtungen durchleuchtet zu haben, hinterlässt ein "Werkzeug", das im Idealfall als elementarer Bestandteil im zukünftigen Gepäck der Studierenden verbleibt.

Persönliches Nachwort

Auch auf mich wirkte der Kurs inspirierend. Ich war beeindruckt, wie intensiv sich die Studierenden auf das Experiment einließen. Sie haben mit großer Ernsthaftigkeit Neuland betreten, um es kreativ zu erforschen und zudem immer wieder den Mut aufgebracht, aus Sackgassen umzukehren, neue Pfade suchend – und findend!

Es freut mich nachdrücklich, dass Herr Prof. Dr. Flamm mich zum Sommersemester 2016 eingeladen hat, diesen Kurs für die Musikhochschule Lübeck zu konzipieren und zusammen durchzuführen.

Dr. Susanne Füting

Vom Ursprung der Musik in der Natur

Zweistündiges Seminar im Lübecker Museum für Natur und Umwelt

Seminar Naturkundemuseum

„Nothing in biology makes sense except in the light of evolution.”
Theodosius Dobzhansky, 1973

Brandungsrauschen, Donnergrollen, Walgesänge und Vogelkonzerte – die Klänge, der Rhythmus und die Melodien der natürlichen Welt faszinieren. Bei einem Rundgang im Museum für Natur und Umwelt ging es mit Museumsleiterin Dr. Susanne Füting auf die Spur der Ursprünge der Musik in der Natur. Musik und Klangwelten wurden aus dem Blickwinkel der Evolution betrachtet. Die Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer machten eine Zeitreise tief in die Erdgeschichte und beschäftigten sich zunächst mit den ersten Klängen der Welt („Geophonie“). Mit der Evolution der Organismen erweitern sich die Klangwelten um die Fülle der Töne, die Lebewesen produzieren („Biophonie“). Die Gruppe erkundete anhand von Hörbeispielen die Sounds verschiedener Lebewesen – zunächst Einzelstimmen und schließlich die Klanglandschaften ganzer Lebensräume und Ökosysteme. Die Klänge von Wasserlebensräumen auch der Lübecker Region wie z.B. des Flusses Wakenitz bildeten beim Seminar den Schwerpunkt. Spektrogramme können bei der ökologischen Forschung helfen, denn jeder Standort und Lebensraum hat eine eigene akustische Signatur. Die Spektrogramme intakter Ökosysteme zeigen eine große stimmliche Dichte und Vielfalt, jede Art besetzt ihre spezifische akustische Bandbreite oder Nische wie Instrumente in einem Orchester. Klanganalysen können Auskunft über den Zustand eines Ökosystems geben, z.B. ob bestimmte Arten verschwunden sind und ihre Laute und Töne fehlen.

Weiterführende Literatur: Bernie Krause, Das große Orchester der Tiere, München: Kunstmann Verlag 2013 (engl. Originalausgabe: The great animal orchestra: finding the origins of music in the world’s wild places, London: Profile 2012)

Videoausschnitt:

Die Wakenitz – Amazonas des Nordens (2008, Ausschnitt)

© Museum für Natur und Umwelt Lübeck (Postproduktion: Rombach & Partner, Berlin)

Prof. Dr. Christoph Flamm

Anmerkungen zum Seminar

Das Thema Wasser in der Musik ruft weit über Händels notorische "Wassermusik" hinaus verschiedenste Assoziationen hervor: seien es klangimitierende (onomatopoetische) Kompositionen von Franz Liszt bis Tōru Takemitsu, seien es maritime Klangkulissen zwischen "Fliegendem Holländer" und Shanty-Chor, seien es mit dem Wasser selbst als Klangmaterial agierende Werke wie Cages "Water Walk" oder zeitgenössische Klanginstallationen und aquatische Soundscapes etwa von Christina Kubisch. Welche Rolle spielt das Wasser in solchen Zusammenhängen: Wie wird es konkret oder stilisiert hörbar gemacht, wird es nur metaphorisch besungen – und für welche künstlerischen Botschaften steht es jeweils?

Im Seminar wurde zunächst in einem Brainstorming zusammengetragen, in welchen Erscheinungsformen uns Wasser überhaupt begegnet und mit welcher begrifflichen Vielfalt wir Wassergeräusche beschreiben und differenzieren können. Eine weitere Grundlage schuf das Nachdenken darüber, dass die Verarbeitung von Wasser (konkret, metaphorisch oder allusiv) im künstlerischen Medium per se eine Schnittstelle zwischen Natur und Kultur darstellt. Sie überbrückt damit einen seit der Antike meist als fundamental empfundenen Gegensatz, der schon immer zentral für die Kulturphilosophie gewesen ist (vgl. Schiemann 2004), gerade heute aber auch den modernen Diskurs zwischen sich rasant verändernden Technik- und Lebenswissenschaften – etwa Nanotechnologie, Genetik und Medizin – prägt (vgl. Compagna 2015). Das Thema des Verhältnisses von Kultur und Natur ist jedenfalls ebenso aktuell wie spannungsreich, es zwingt jeden einzelnen von uns zum Nachdenken, auch zum Überdenken von Positionen.

Aus der selbst bei Ausschluss der Vokalmusik unübersehbaren Fülle möglicher Kompositionen, die in den weiten Stoff- und Motivkreis des Wassers fallen (vgl. Schneider 1999), wurde nach dem Ermessen der Studierenden eine Auswahl getroffen. Als Einstieg betrachteten wir gemeinsam einschlägige Klavierstücke des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, darunter viele "Klassiker" impressionistischer Klaviermusik:

Danach wurden in Referaten wie auch gemeinsamer Diskussion folgende Werke näher betrachtet:

Neben der Betrachtung der musikalischen Mittel, beginnend mit der Suche nach klangimitierenden oder geräuschhaften Motiven und Bewegungsmustern, stand immer auch die Frage nach dem Sinn der jeweiligen Wasserdarstellung im Raum. Mal schien uns das klangliche, klangsinnliche oder sogar strukturelle Experiment zentral, mal eher das Narrativ des Sujets, mal metaphorische oder auch metaphysische Ebenen. Oft genug aber vermischen sich mehrere dieser Aspekte zu einem vielschichtigen Ganzen: zu einer Musik, die das Fluidum zum Klingen bringt, um durch es hindurch einen Weg zu anderen, unbekannten Ufern zu weisen – des Hörens, Fühlens, Verstehens.

Die Grenze zur Klangkunst – und damit auch zum parallelen Kunstprojekt – überschritt schließlich ein Referat zu dem Klangkünstler Christoph Müller aka Kristalleon.

Literatur (Auswahl)

Über uns

Portrait

Ariane Jahn

Studentin an der Musikhochschule Lübeck

Aufgewachsen bin ich an der Westküste Schleswig-Holsteins - genauer gesagt in einem kleinen Dorf in der Nähe von St. Peter-Ording und Husum. Das Meer war demnach immer ein wichtiger Bestandteil meiner Definition von Heimat und Kindheit - es verging kaum ein Sommertag in meiner Kindheit, an dem ich nicht an die nahegelegene Badestelle gefahren bin und die frische Nordsee genossen habe.
Einen noch wichtigeren Teil meiner Kindheit bildet die Musik - ich bin in einer Familie groß geworden, in der Musik immer eine große Rolle gespielt hat. Früh habe ich die Liebe zum Singen entdeckt und meine Mitmenschen beschallt.
Die Professionalisierung folgte im Jugendalter mit Gesangs- und Klavierunterricht und ich stehe nun schon seit einiger Zeit auf der Bühne. Seit 2011 bin ich feste Sängerin einer Coverband, die sich „TONADOS“ nennt, und seit 2015 verfolge ich mit meiner eigenen Alternative-Rock-Band „NEVER COME RAIN“ meine eigenen musikalischen Ziele.
Passend, dass beide Band-Namen das Thema „Wasser“ beinhalten.
Seit 2012 studiere ich an der Musikhochschule Lübeck im Studiengang „Bachelor of Arts - Musikvermittlung“ das Hauptfach Popgesang und habe vor, den „Master of Education“ ebenfalls dort zu absolvieren.

Portrait

Beata Czapska

Harfenistin

Beata Czapska wurde 1991 in Warschau geboren. Sie graduierte im Fach Harfe an der Fryderyk-Chopin-Musikuniversität in Warschau sowie in Germanistik an der Universität Warschau. Im Sommersemester 2016 war sie mit dem Erasmus+ Programm an der Musikhochschule Lübeck. Während des Stipendiums studierte sie dort Harfe in der Klasse von Prof. Gesine Dreyer. Sie vervollkommnete ihre musikalischen Fähigkeiten bei Workshops mit Germaine Lorenzini, Isabelle Moretti, Marta Power Luce, Susann McDonald, Anna Verkholantseva, Anastasia Rasvalyaeva, Adelheid Blovsky Miller und Evelyn Huber.

Als Harfenistin interessiert sie sich sowohl für das klassische als auch das moderne Repertoire. Sie nahm an zahlreichen Festivals, Wettbewerben und Konzerten in Europa teil. Sie spielte Konzerte als Soloistin, Kammermusikerin und als Orchestermitglied.

Portrait

Prof. Dr. Christoph Flamm

Professor für Musikwissenschaft an der Hochschule Lübeck

Christoph Flamm studierte Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Germanistik an der Universität Heidelberg und wurde dort bei Prof. Herbert Schneider mit einer Arbeit zum russischen Komponisten Nikolai Medtner grundständig promoviert. Mit einem Stipendium des DAAD verbrachte er ein Studiensemester am Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium und im Glinka-Museum, dem größten russischen Musikarchiv. Den Jahren 1994–2001 als wissenschaftlicher Redakteur der Enzyklopädie »Die Musik in Geschichte und Gegenwart« im Bärenreiter-Verlag Kassel folgte ein weiterer Auslandsaufenthalt: als wissenschaftlicher Angestellter an der Musikgeschichtlichen Abteilung des Deutschen Historischen Instituts in Rom. Während dieser Zeit übernahm er auch Lehraufträge an der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst. Seine in Rom begonnene Habilitationsschrift über die italienische Instrumentalmusik im frühen 20. Jahrhundert am Beispiel Ottorino Respighis konnte Christoph Flamm durch ein zweijähriges Stipendium der DFG im Jahr 2007 beenden. An der Universität des Saarlandes unterrichtete er seitdem als Privatdozent. Eine Vertretungsprofessur führte ihn im Studienjahr 2011/12 an die Universität der Künste Berlin. Nach kurzer Mitarbeit an der neuen Reger-Werkausgabe in Karlsruhe nahm er im März 2013 einen Ruf auf die Professur für Angewandte Musikwissenschaft an die Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt an. Seit Oktober 2014 ist Christoph Flamm Professor für Musikwissenschaft an der MHL.

Seine Forschungsgebiete gelten der russischen und sowjetischen Musik, der jüngeren italienischen und französischen Musik, allgemein der Instrumentalmusik ab dem 18. Jahrhundert, der Bläsermusik der Renaissance, der Filmmusik und Medienkunst. Die Position der Musik in politischen Kontexten sowie die Beziehungen und Interaktionen von Musik und anderen Künsten sind weitere Interessensfelder. Die kritische Edition musikalischer Werke ist ein beständiges Arbeitsgebiet des Musikwissenschaftlers.

Als Gründungsmitglied der gemeinnützigen »Musik- und Kunstschule Region Freudenstadt e.V.«, langjähriger Korrepetitor, Verfasser zahlreicher populärwissenschaftlicher Texte und Konzertmoderator liegt ihm die Verbindung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und musikalischer Praxis sowohl in der Lehre als auch in der Vermittlung für ein breites öffentliches Publikum besonders am Herzen.

Portrait

David Krieger

Student an der Musikhochschule Lübeck

David Krieger wurde am 8. Oktober 1995 in Karlsruhe geboren und ist dort aufgewachsen. Er erhielt im Alter von 6 Jahren seinen ersten Musikunterricht auf der Blockflöte. Nach der Grundschule lernte er das Euphonium kennen und lieben. Nachdem der Berufswunsch „Musiker“ das erste Mal in Betracht kam, dauerte es nicht lange, bis er auch Posaune lernte, da man Euphonium bisher in Deutschland nicht als Hauptfach studieren kann. Seit Oktober 2015 studiert er Musikpraxis mit Hauptfach Posaune und Nebeninstrument Euphonium bei Michael Ranzenberger an der Musikhochschule Lübeck.

Portrait

Lea Kollath

Studentin an der Musikhochschule Lübeck

Geboren am 8. April 1991, wuchs ich in einer Kieler Künstler-WG auf. Mein drittes Lebensjahr verbrachte ich in der Villa Massimo in Rom – zumindest behaupten das eine Reihe von sonnendurchfluteten alten Dias. Schon früh liebte ich es, wenn meine Eltern mir vorlasen – in der Stadtbibliothek waren wir bald Stammgäste. Auf dem Gymnasium begann ich, angeregt durch meine Deutschlehrer, zudem mit dem kreativen Schreiben. Die Liebe zur Literatur blieb bis heute bestehen, wurde jedoch durch eine weitere Liebe ergänzt: die Musik. Mit sechs Jahren entdeckte ich das Klavier für mich und ich erinnere mich heute an viele Übestunden auf einem alten Instrument im Atelier meiner Eltern und die Farbenpracht der Bilder, mit denen mir meine erste Klavierlehrerin die Welt des musikalischen Ausdrucks nahe brachte. Über einen Zeitraum von zehn Jahren nahm ich regelmäßig erfolgreich am Wettbewerb „Jugend musiziert“ teil und spielte bei zahlreichen Konzerten. Ein Vorstudium an der Musikhochschule Lübeck bei Vera-Carina Stellmacher vertiefte meinen Umgang mit dem Instrument. Der bildenden Kunst hingegen widmete ich mich bis zu der Entstehung dieser Videoarbeit kaum, obgleich ich stets von ihr umgeben war. Bereits als kleines Kind war ich bei Ausstellungseröffnungen zugegen – oft schlafend auf dem Galerieboden – und als meist engelhaft-schwereloses Wesen durchziehe ich eine Reihe von Fotoarbeiten und medialen Installationen meiner Mutter.

Nach dem Abitur begann ich zunächst ein Studium der Historischen Musikwissenschaft mit dem Nebenfach Französisch an der Universität Hamburg und wechselte ein Jahr später in den Bachelor-Studiengang „Musik vermitteln“ mit dem Hauptfach Klavier an die Musikhochschule Lübeck. Künstlerische Impulse erhielt ich hier von Vera-Carina Stellmacher und Prof. Jacques Ammon, sowie im Nebenfach Orgel von Sergej Tcherepanov. Der Literatur blieb ich treu, indem ich parallel an der Universität Hamburg das Studium meines Zweitfachs Deutsch aufnahm. Eine Synthese meines musikalischen wie literarischen Interesses findet sich in meiner Bachelorarbeit wieder, die ich zu den musikalisch-poetischen Bezügen in Robert Schumanns Papillons op. 2 schrieb. Da mir auch die Vermittlung der Künste am Herzen liegt, studiere ich seit 2015 an der Musikhochschule Lübeck und Universität Hamburg im Master die Fächer Musik und Deutsch auf Gymnasiallehramt.

Portrait

Dr. Susanne Füting

Leiterin des Lübecker Museum für Natur und Umwelt

Die Biologin Susanne Füting studierte an der Westfälischen Wilhelmsuniversität Münster und machte ihren Abschluss 1991 in den Fächern Zoologie, Botanik und Biochemie. Promoviert wurde sie Anfang 1995 am Institut für Allgemeine Zoologie und Genetik. In ihrer Diplom- und Promotionsarbeit innerhalb der Entwicklungsbiologie und -genetik beschäftigte sie sich mit Fragen der Evolution von Chromosomen und der Entwicklung von Geschlechtschromosomen. Es ging auch um die Verteilung und die Funktion hoch-repetitiver Sequenzen auf Chromosomen und im Genom.

Bereits während ihres Studiums sammelte sie erste Berufserfahrung in der Museumspädagogik und Bildungsarbeit. Von 1989 bis Anfang 1995 arbeitete sie kontinuierlich als freie Mitarbeiterin im Westfälischen Museum für Naturkunde, Münster und in weiteren Häusern des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. Zunächst leitete sie Führungen und führte bestehende museumspädagogische Programme durch. Später übernahm sie auch die Konzeption, Erprobung und Durchführung von museumspädagogischen Programmen, Workshops und Ferienaktionen in naturkundlichen Ausstellungen.

Kenntnisse und Erfahrungen in Ausstellungsarbeit, Ausstellungskonzeption, Sammlungspflege und Öffentlichkeitsarbeit erwarb sie in ihrem wissenschaftlichen Volontariat von Mai 1995 bis August 1996. Sie arbeitete im Westfälischen Museum für Naturkunde im Team gemeinsam mit Kollegen an Konzeption und Realisierung der großen Sonderausstellung „Plains- und Prärieindianer. September 1996 wechselte sie nach Lübeck zum Museum für Natur und Umwelt (damals noch Naturhistorisches Museum). Schwerpunkte ihrer Arbeit als „Museumsbiologin“ und stellvertretende Museumsleiterin waren vor allem die Pädagogik, Ausstellungen, Veranstaltungen und die Öffentlichkeitsarbeit. Gemeinsam mit dem damaligen Museumsleiter Dr. Wolfram Eckloff realisierte sie die Gestaltung einer neuen Dauerausstellung mit dem Titel „Im Reich des Wassermanns“ über die Lebensräume Wakenitz, Trave und Lübecker Buch, die 2008 eröffnet wurde. Seit 2010 leitet Susanne Füting das Lübecker Naturkundemuseum.

Sie versteht sich als „Wissensvermittlerin“. Große Freude bereitet es ihr in neue Themen einzutauchen und diese in Ausstellungen und Veranstaltungen den Besucherinnen und Besuchern anschaulich und packend zu vermitteln. Besonders interessant findet sie die Überschneidungsfelder und das Cross-over zwischen unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen und Fächern. Sie macht selbst Musik in ihrer Freizeit und hat als Jugendliche zunächst im Orchester Klarinette gespielt und später in verschiedenen Chören gesungen. Musik und Naturklänge einmal naturwissenschaftlich und im Lichte der Evolution zu betrachten, war ein spannendes Projekt.

Portrait

Ute Friederike Jürß

Bildende Künstlerin

1985-90 Studium und Diplom, bei Daniel Spoerri, Akademie der Bildenden Künste, München
1992/93 Lehraufträge an der Hochschule für Gestaltung / Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe
1994 Schleuse, Experimentalfilm mit Ernst Jandl und Al Hansen, Südwestfunk, Baden–Baden
1994/95 Stipendium Videokunst, Akademie Schloss Solitude
1995 Bremer Videokunstförderpreis
1996 Förderpreis der Elisabeth Kraft Stiftung, Stuttgart
1996 New York Stipendium der Hessischen Kulturstiftung
1996-99 New York Aufenthalt
2009 Stipendium der Abt-Straubinger Stiftung, Stuttgart
2014 Projektförderung der Rudolf Augstein Stiftung
2015 Förderung des Landes Schleswig-Holstein
2014-16 Kulturpartner der Deutschen Kinder- u. Jugendstiftung/Kulturforscher
2016 Projektförderung des S.-H. Ministeriums für Kultur, Justiz und Europa
2017 Lehrauftrag HAW, Hamburg

Einzelausstellungen

1995 Akademie Schloss Solitude, Stuttgart
1997 CRG Gallery, New York
1997 Goethe Institut, New York
1999 Neues Museum Weserburg, Bremen
2001 Kunstmuseum, Bern
2004 ZKMax, München
2006 St. Annen Museum, Lübeck
2008 ZKMax, München
2012 Interventionen, Gast in der Sammlung des 19. Jahrhunderts der Hamburger Kunsthalle
2013 Entwurf und Umsetzung des Gedenkzeichens
"VOR DEN AUGEN ALLER", Lübeck
2014 "Sagen, was ist." – "You Never Know the Whole Story"
SPIEGEL Verlagsgebäude, Hamburg Rudolf Augstein Stiftung in Kooperation mit dem SPIEGEL
2015 Zwischen den Zeiten, Intervention vor allen Schleswig-Holsteinischen Ministerien sowie auf dem Landtagsgebäude zum 70sten Jahrestag der Befreiung 2.-8. Mai
2016 Pause oder Geschichten, über die man nicht spricht, Audioinstallation, Kooperation mit Feridun Zaimoglu, Stadtgalerie Kiel (Intervention)
2017 Die Zeit hält den Atem an, Ernst Barlach Haus, Hamburg

Impressum

Angaben gemäß § 5 TMG:

Prof. Dr. Christoph Flamm
Musikhochschule Lübeck
Große Petersgrube 21
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Quelle: e-recht24.de